Traumatherapie

Trauma ‒ wie ein Fremdkörper in der Seele

Jeder Mensch verfügt über eine natürliche Fähigkeit belastende Erlebnisse zu überwinden. In der Regel brauchen Körper und Seele eine gewisse Zeit, um die Erinnerungen zu verarbeiten und zum inneren Gleichgewicht zurückzufinden. Wenn das auslösende Geschehen jedoch zu überwältigend ist, erfährt der betroffene Mensch eine tiefgreifende seelische Verwundung (Trauma).

Solche seelisch tief einschneidenden Erlebnisse können Unfälle, Katastrophenereignisse, Krieg, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt, das Miterleben von Schrecken und Gewalt, Vernachlässigung und Bindungsverluste in der Kindheit, Verlust nahestehender Menschen, schwere Erkrankungen, Mobbing und vieles mehr sein.

Die erlebten Situationen können nicht nachverarbeitet und abgeschlossen werden und führen in der Folge (manchmal erst nach Jahren) zu verschiedenen Symptomen und Erkrankungen wie z.B. Schlaf- und Konzentrationsstörungen, intensive Erinnerungs- und Wiedererlebenszustände (Intrusionen, Albträume, Flashbacks), Hypernervosität und Gereiztsein, anhaltende "Habachtstellung" und  Schreckhaftigkeit, Depressionen, Ängste, verringerte Belastbarkeit. Das Vertrauen in sich selbst, in andere Menschen und in die Welt kann erschüttert sein und zwischenmenschliche Beziehungen beeinträchtigt.

Das Gehirn kann Stress (Anspannung) nicht mehr so gut regulieren wie vorher und somit erleben traumatisierte Menschen ihren Alltag oft als Überforderung.

Wirkliche Freiheit besteht darin, zwischen Reiz und Reaktion einen Moment inne zu halten, um die Reaktion selbst zu bestimmen.

Rollo May

Traumatherapie

Traumaspezifische Methoden helfen Ihnen die aktuellen Symptome zu lindern und zu beseitigen, sich zu stabilisieren und besser im Alltag klarzukommen. Sie lernen sich selbst besser wahrzunehmen, Ihre Reaktionen zu begreifen und einzuordnen und wie Sie Ihre Selbstregulation verbessern können.

Das Erreichen und Erleben von Sicherheit, Kontrolle und Stabilität im Alltag und eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung bilden das Fundament in der Traumatherapie. Auf dieser Basis können die traumatischen Ereignisse, die heute noch (oft auch unbewusst) das Handeln, Fühlen und Erleben und das Selbst- und Weltbild bestimmen, nach und nach verarbeitet und als vergangen in die persönliche Lebensgeschichte integriert werden. So kann der Raum für gegenwarts- und zukunftsbezogene Neuorientierung entstehen.

In diesem Prozess begleite ich Sie achtsam und unterstütze Sie dabei Ihre Ressourcen und Selbstheilungskräfte zu mobilisieren und zu fördern. Im geschützten Rahmen der Therapie können Sie zur Ruhe zu kommen und Kraft tanken. Dadurch wird es möglich, sich auch mit Gefühlen der Trauer auseinanderzusetzen. Trauer über das was war ‒ das was vielleicht nicht mehr möglich sein wird ‒ und das was vielleicht bleiben wird.

Ergänzend zu meiner psychotherapeutischen (traumaadaptierten) Vorgehensweise wende ich unterschiedliche traumaspezifische Verfahren und Techniken an, wie z.B. EMDR, PITT (Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie), Imaginative Übungen, Sreentechnik (Bildschirmtechnik), Arbeit mit inneren Anteilen (Ego States).

Die Art und Dauer der Therapie und meine jeweilige Vorgehensweise sind an Ihren Belangen und der Art des Traumas ausgerichtet ‒ denn jeder Mensch und jede Traumatisierung sind anders.